Startpunkt
Für diese Tour machst du es dir im westflämischen Heuvelland gemütlich, nur einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt. Nach dem Start im Besucherzentrum in Kemmel geht es sofort bergauf. Der Lettenberg, wo du noch vier Betonbunker aus dem Ersten Weltkrieg finden kannst, ist mit 800 Metern relativ klein. Am Horizont erkennst du die charakteristische Kirche von Loker mit vier Ecktürmchen auf der Trans. Dieses Dorf wirst du erst später auf der Route passieren. Zuerst warten noch Anstiege, wie der Scherpenberg, ein ‚feiner Läufer‘, wie Radfahrer ihn beschreiben würden.
Frankreich oder Flandern?
Nach Westouter flirtet die Route mit Frankreich, auch wenn du vielleicht zweifeln wirst, ob du tatsächlich französischen Boden betrittst. Denn die Route führt dich unter anderem durch Boeschepe und Godewaertsvelde, vorbei an der Ondankmuul und dem Vlaemsch Huiseke. Wenig Französisch, oder? Das kann auch vom flachen, westflämischen Akzent gesagt werden, den die Menschen hier sprechen. Der nächste Anstieg wird sowohl auf Französisch als auch auf Niederländisch “als Mont des Cats“, der catsberg bezeichnet Vom Gipfel des Anstiegs, einem Aussichtshügel, hast du einen herrlichen Blick über das hügelige französisch-flämische Land. Hier befindet sich auch eine Abtei.
Die Korereelberg (Mont Korereel) und Zwarteberg (Mont Noir) sind die letzten echten Steigungsfahrten in Frankreich. Für historisches Bewusstsein halte an dem Militärfriedhof Mont Noir an, einem britischen Militärfriedhof in Sint-Jans-Cappel, auf dem 151 Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg ruhen. Über den Ravensberg (Lieu dit le Ravensberg) kommst du wieder zurück auf belgischen Boden. Die Straße schlängelt sich entlang der unsichtbaren Grenze zu Frankreich in Richtung Loker. In diesem Teil der Strecke überwindest du drei unregelmäßige Hügel: Baneberg, Vidaigneberg und Rodeberg. Falls du es bisher noch nicht bemerkt hast: Ein E-Bike kann richtig angenehm sein. Mit etwas mehr Geschmeidigkeit – anstatt ruckartig zu treten – erreichst du den Gipfel.
Landstraßen als Hommage
Der Vorteil von Federung und breiteren Reifen an deinem E-Bike zeigt sich nach Mesen. Hier warten die sogenannten Plugstreets, unbefestigte Straßen, die eine Hommage an die vielen Tausend Soldaten sind, die während des Ersten Weltkriegs in der Westhoek ihr Leben ließen. Die britischen Soldaten nannten das Dorf Ploegsteert, das etwas weiter entfernt liegt, konsequent ‚Plug Street‘, daher der auffällige Name. Die unbefestigten Feldwege schlängeln sich entlang der Schlachtfelder von einst. An einem von ihnen findest du einen kleinen Friedhof sowie Überreste von Schützengräben. Bei einem Denkmal liegen Fußbälle, die an eine kurzzeitige Versöhnung zwischen deutschen und alliierten Soldaten erinnern. An Weihnachten spielten sie laut Erzählungen gemeinsam Fußball.
Last Post
Über die Kemmelberg – mit einem maximalen Steigungsprozentsatz von 23 Prozent und Kopfsteinpflaster ist dies sicherlich der schwierigste Hügel der gesamten Strecke – geht das Radabenteuer weiter mit einer Schleife um Ypern. Hier wartet noch mehr Geschichtsunterricht über den Ersten Weltkrieg auf dich. Du näherst dich dem Zentrum über das bekannte Menentor, das die Briten 1927 zum Gedenken an die etwa 55.000 britischen Soldaten, die gefallen sind und nicht mehr identifiziert oder gefunden wurden, erbauten. Jeden Abend wird hier mit Hingabe und Treue die “Last Post” gespielt. Damit wir nicht vergessen. Diese Radtour ist eine, die dir durch ihre Schönheit, Herausforderung und historischen Wert immer in Erinnerung bleiben wird.
Profil
- Gent Wevelgem in Flanders Fields
- Start- und Zielpunkt: Besucherzentrum Het Heuvelland in Kemmel
- Länge: 126 Kilometer
- Höhenmeter: 1.497
- Untergrund: Radwege, schmale und undbefestigte Straßen sowie Kopfsteinpflasterhügel
- E-Bike: Eclipse C380 HMB of Eclipse T11 HMB
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